(Dieser Artikel zeigt einmal auf, wie die intensive Haltung der Legehennen betrieben wird! Bestimmt ist diese Haltungsform nicht für Hobbyhalter und trotzdem zeigt er auf, worauf in der Haltung zu achten ist)
Die Eier sind in der menschlichen Ernährung ein gerne gesehen Lebensmittel als Proteinlieferant. Legehennen sind in der Zucht soweit, dass sie über ein Jahr fast jeden Tag ein hochwertiges Produkt abliefern.
Doch am Ende der Legeperiode sollen sie nichts mehr wert sein. Das darf nicht sein und niemals gehören die „Suppenhühner“ in die Biogasanlage.
1.Phase der Eiproduktion folgt nach der Vorlegephase
Mit der Vorlegezeit ist die Zeit gemeint, die vor dem Beginn der 1.Phase steht, dies ist dann die erste Produktionsphase. Die Vorlegephase dauert so lange bis 80 Prozent der Legeleistung erreicht werden.
Bei den heutigen Zuchten beginnen die Junghennen mit 17 Wochen zu legen. Es ist klar, dass die Eigrösse noch nicht der Norm entspricht, aber mit jeden Tag erhöht sich das Eigewicht. In der Literatur sind Gewichtssteigerung beim Ei in der Grössenordnung von 20 bis 30 % pro Woche zu realisieren. Das Eigewicht steigt so um 1.2 Gramm pro Woche.
Zu berücksichtigen gilt es auch, dass die Junghennen noch in einer ausgeprägten Wachstumsphase sind. Sie erhöhen somit auch jeden Tag ihr Lebendgewicht um 30 bis 40 Gramm.
Kalziumgaben für Körperaufbau und Eiproduktion
Die Vorlegephase darf auch als eigentliche Vorbereitung für die Nutzungsphase angeschaut werden. Eine optimale und auf die Leistung abgestimmte Ernährung schliesst sich direkt an den Schlupf an. Somit gilt immer der bedarfsgerechten Versorgung mit Aminosäuren und Mineralstoffen Rechnung zu tragen.
Am Ende der Aufzuchtphase erlebt die Junghenne grosse, hormonell gesteuerte Veränderungen im Stoffwechsel statt. Diese Hormone bereiten die Eierproduktion vor und lösen ebenfalls den biologischen Vorgang bei den mineralstoffhaltigen Knochen (markhaltige Knochen) aus. Bei der Bereitstellung des Kalziums für die Schalenbildung des Eis übernehmen die Knochen diese wichtige Funktion. Uebrigens die Ausbildung des Knochenmarks ereignet sich während 10 Tagen und erfordert eben eine zusätzliche Kalziumversorgung. Vergessen wir nicht, dass in dieser Zeit sich auch das Köpergewicht stark verändert.
Abschluss Aufzucht und Beginn Nutzungszeit
Aufzuchtfutter liegen in der Regel bei 2 bis 2.5 Prozent Kalziumgehalt. Dieser muss bei Einsetzen der Legeleistung auf 4 Prozent gesteigert werden. Dies hat insofern einen Vorteil, dass sich die Junghennen an einen Kalziumgehalt im Futter von 35 bis 40 Gramm pro Kilo gewöhnen. Eines ist klar, in dieser Uebergangsphase darf es nicht zu einem Rückgang der Futteraufnahme kommen aufgrund eines Kalziummangels.
Der Einsatz eines Vorlegefutters hat sich weltweit durchgesetzt. In der Haupt-Uebergangsphase rechnet der Tierhalter mit einer Menge von einem Kilo Futter während diesen 10 Tagen.
Achtet darauf, das dieses Futter in der Entwicklung nicht zu früh und vor allem auch nicht zu lange gefüttert wird. Dies ist ein Fehler, der häufig in der Praxis vorkommt.
Diese Phase ist geprägt durch den Höhepunkt in der Eileistung. Ab der 17. Lebenswoche steigern diese Junghennen nicht nur das Gewicht des Eis, nein. sie steigern auch die Zuverlässigkeit. Bis zu der 36. Woche erreichen die aktiven Legehennen 98 %. Was heisst jetzt das? Dieser Zeitraum umfasst 19 Wochen oder 133 Tage. Von den 133 Tage legen die Hühner also während 98 % und das ergibt etwa 130 Eier. Pausen mögen die eifrigen Legehennen als nicht.
Während dieser Zeit ist die Ernährung auf die Leistung abzustimmen. In keiner anderen Zeit nehmen die Hennen mehr Energie auf als in dieser. Nach wissenschaftlichen Angaben liegt der Kilokalorienverbrauch pro Tier und Tag bei 315 bis 330 Kilokalorien pro Tag.
2.Phase nach dem Legehöhepunkt
Als wesentliche Aminosäure in der Geflügelhaltung gilt das Methionin. Aber auch Aminosäuren wie Lysin, Threonin, Tryptophan etc. sind zu berücksichtigen. Rohprotein brauchen die Legehennen so ungefähr 16.75 g pro Tag auf; also leicht weniger als in der ersten Phase.
Noch in der ersten Phase beginnen die Hühner ihre Legeleistung einzuschränken und gelangen knapp unter 90 Prozent . Die Gehaltsanforderungen an das Rohprotein und die Aminosäuren gehen auch zurück. Aber was steigt, ist der Bedarf an Kalzium. Hingegen nimmt der Bedarf an Phosphor auch ab.
Schauen wir jetzt noch die Gewichte der Eier an. Diese steigen immer noch und liegen zu Beginn der zweiten Phase bei 60 Gramm und erhöhen sich nur noch wenig.
Die Phase 2 dauert nur knappe 10 Wochen; Woche 36 bis Woche 46.

3. Phase liegt in der Mitte
Viele Leistungseigenschaften nehmen ab. Die Energieaufnahme pro Tag und Henne nimmt ab. Diese ist insofern wichtig, wollen wir doch keine Legehennen, die verfetten. Der Phosphorbedarf pro Henne sinkt auch weiter, hingegen brauchen die Legehennen weiter mehr Kalzium. Die Linolsäure hat einen Einfluss auf die Eigrösse und die Empfehlung in der dritten Phase lautet diese zu reduzieren.
In dieser Phase sinkt die Legeleistung weiter ab und erreicht ein Potential von 85 % (von unter 90 % ausgehend).
Diese Phase von Woche 46 bis Woche 61.
4.Phase ab Woche 61
Jetzt läuft der Produktionsprozess in die Alterungsphase der Legehenne hinein. Erst vor wenigen Jahren noch war es zu diesem Zeitpunkt fertig . Die Legehennen können heute in dieser 11-wöchigen Phase (von Woche 61 bis Woche 72) noch eine Superleistung erbringen. So liegt die Legeleistung immer noch bei 80 bis 84 Prozent bei einem Eigewicht von 65 Gramm.
Was den Ernährungsbereich anbelangt, so ist für jede Legehenne ein Bedarf von 15.50 Gramm Rohprotein vorgesehen. Der Linolsäurebedarf senkt sich auf 1.5 Gramm pro Henne und Tag. Der Kalziumbedarf steigt weiter an, wobei der Bedarf an grobkörnigen Partikel gegenüber feinen in einem Verhältnis von 75 Prozent grobkörnigen zu 25 Prozent feinem empfohlen wird.
Allgemein rechnet man ab 22 Grad Celsius pro halbem Grad mit einem mehr und minder Bedarf von 2 Kilokalorien pro Henne und Tag.
5. Phase mit immer noch über 70 Prozent Legeleistung
In dieser Endphase sind immer noch Herdeleistung für die Eierproduktion von über 80 Prozent möglich. Klar ist es nun, dass die Eischalenqualität je länger je mehr zu wünschen übrig lässt.
Am Ende der fünften Phase in einem Alter von 100 Wochen geht der Tierhalter von einer produzierten Eimasse von gegen 30 Kilogramm aus.
Die Henne sind auch mit diesem Alter fähig weiterhing Eier zu legen. Seit dem absoluten Höhepunkt bei der Eileistung sind erst 30 Prozent Leistung eingebüsst worden. Die Hühner sind also auch nach 100 Wochen Topleistung noch nicht wertlose Tiere.
Auch wenn die Ei-Schalenqualität noch leidet, so ist der Verzehr der Eier für den menschlichen Konsum immer noch möglich. Und wenn nicht, so gibt es immer noch den industriellen Bereich.
Verwerten der ausgedienten Legehennen in einer Biogasanlage, das geht aber gar nicht. Und dies nur, weil die Profiteure der Eierproduktion keine Lösung zu dem Problem suchen wollen. So kann relativ einfach geplant werden, wenn nicht auf die Ethik und Natur Rücksicht genommen werden muss…
NB:Die Vorgaben, die hier beschrieben werden, gelten für Grossbetriebe. Doch daraus können Infos genommen werden, die auch in einem Kleinbetrie die Qualität der Eier und die Lebensdauer der Legehennen verbessern können.
Produkte für die Legephasen
Dem Phasenablauf entsprechend würde jetzt der nächste Fachbeitrag folgen.
Bildquellen
- Bild Z3: Heinz Schmid
- Bild Z1 (2): Heinz Schmid