Ein guter Start ins Leben ist Voraussetzung für den Erfolg. Allerdings gehen wir hier doch von zwei unterschiedlichen Startbedingungen aus. Bei der Kunstbrut fehlt die fürsorgliche Pflege, die bei einer Naturbrut geben ist. Um so mehr muss hier der pflegende Tierhalter die Verantwortung übernehmen. übernehmen.
Egal welche Aufzuchtform die Küken brauchen jetzt Wärme
In den ersten paar Stunden nehmen die Küken noch wenig Futter auf. Trotzdem ist es wichtig, dass es bereits im Stall vorhanden ist. Die Küken können so erste Kontakte schliessen bei der Auskundschaftung der Umgebung. Was aber nie vergessen werden darf, ist das Aufstellen einer sauberen Wasserquelle. Die Jungtiere verschmutzen die Wasserquelle häufig, weshalb es wichtig ist, diese täglich zu reinigen.
Weil die Küken bei niemanden abschauen können, wie die Wasseraufnahme funktionier, ist es wichtig hier nachzuhelfen. Es empfiehlt sich hier als Lehrmeister aufzutreten und den Schnabel der Küken hie und da vorsichtig ins Wasser zu tauchen. Sehr schnell lernen die Küken und gehen von sich aus zur Wasserquelle.
Als Energiequelle steht ja fast in jedem Stall heute Elektrizität zur Verfügung. Trotzdem sind die Anleitungen zum Einsatz des Wärmegerätes zu studieren und danach zu befolgen. Infrarotlampen mit 250 W wie oben beschrieben sind für die Küken immer eine Orientierungshilfe auch während der Nacht. Leider sind die hängende Lampen nicht immer in der Höhe richtig eingestellt. In der Regel sind sie auf eine Höhe zwischen 30 bis 50 cm einzustellen.
- Liegen die Küken verteilt direkt unter der Lampe und liegen sie nicht zu eng nebeneinander, so ist die Wärmelampe auf richtiger Höhe.
- Liegen die Küken zu dicht aufeinander, so ist die Lampe zu hoch und bringt zu wenig Leistung.
- Liegen die Küken sogar auf einer Hälfte, so ist Zugluft im Spiel, die sofort ausgeschaltet werden muss.
- Versammeln sich die Küken unter der Lampe in einem Ring, so ist die Wärmequelle zu tief montiert oder sie ist allenfalls zu stark.
In der Mitte der Wärmequelle ist mit etwa 37 Grad Celsius zu rechnen.

Die Naturbrut erspart dem Geflügelzüchter viel Arbeit
Die Glucke sorgt sich nach dem Schlüpfen um die Küken. Hier stellt sich die Frage nach der optimalen Wärmequelle kaum. Im Gegenteil es geht noch einen Schritt weiter. Die Glucke schützt die Küken vor aufdringlichen Hühnern im gleichen Stall. Sie warnt die Jungtiere ebenfalls vor alltäglich lauernden Gefahren. Selbst bei der Nahrungsaufnahme zeigt sich die Glucke als Vorbild.
Bereits mit einem Alter von 5 bis 6 Wochen werden die Küken selbstständig. Dies zeigt sich, indem die Küken deutlich weniger Schutz suchen unter dem Gefieder der Glucke. Sie können sich nämlich selbst vor Kälte schützen, weil sich das Gefieder gut entwickelt hat. Mit acht Wochen löst sich die Familie auf. Jedes geht wieder seinen eigenen Weg in der Herde.
Das Impfprogramm der Küken
Für die Hühner sind sogenannte Impfprogramm bekannt, die von den Rassegeflügelverbänden unterstützt werden. Zahlreiche Erkrankungen sind so einfach zu bekämpfen und Verluste können so vermieden werden. Impfen kann hier im Kleinen nur empfohlen werden.
Auch die Profizüchter kennen ihre Programme und handeln danach. Führend hier ist Lohmann, der in seinen Unterlagen auch Empfehlungen abgibt (Diese Seite befindet sich ganz am Schluss der Zuchtbeschreibung).
Bei der Ernährung der Küken ist vieles möglich
Bekanntlich führen viele Wege nach Rom. Mit andern Worten es ist gibt soviel Meinungen dazu und sehr wahrscheinlich ist keine davon komplett falsch.
Von kleineren Züchtern gibt es Ansichten, die in der Realisierung sehr zeitaufwendig sind: So ist beispielsweise das Futter mit weich gekochten Eiern zu ergänzen. Für das Grundfutter selbst wird eine Mischung aus Haferflocken, Bruchreis, geschälter Hirse und fein geschrotetem Weizen empfohlen. Ebenfalls dazu gibt man fein gehacktes Grünfutter. Als Komponenten hierfür eigenen sich Brennnesseln, Löwenzahn, Salat, Spinat und Petersilie. Bodenerde oder auch ein Bokashi mit EM soll mit Muschelkalk, Flusssand oder auch Futterkohle dazu gegeben werden.

Empfehlungen gehen sogar weiter, indem ab der zweiten Woche feingeschnittene Nudeln und Karotten (Möhren) mit Magerquark beigemischt werden kann. Doch bei solchen Mischungen ist fraglich, ob genügend Eiweiss damit zur Verfügung gestellt werden kann.
Als Flüssigkeit kommen Butter- oder Magermilch in Frage, doch sollten diese angesäuert sein. Ohne Ansäuerung besteht die Gefahr von Durchfallserkrankungen. Milch darf nicht in Gefässen aus Blech zur Verfügung gestellt werden, weil sich sonst giftige Metalloxide bilden könnten.
Fertigfutter ist doch einfacher und bedarfsgerechter !

Je älter das Küken wird, desto tiefer darf die Stalltemperatur liegen. Beginnt die Temperaturempfehlung bei 32 Grad Celsius mit einer wöchentlichen Absenkung von einem Grad, so ist dies einfach zu merken.
In der Anfangsphase braucht das Küken einen hohen Proteingehalt. Es müssen aber vor allem bei der Futterzusammensetzung die Aminosäuregehalte (Methionin und Lysin) beachtet werden. In dieser Anfangsphase sind Kükenstarter oder Kükenaufzuchtfutter einzusetzen. Als mögliche Futterformen kommen Mehl, Granulat oder auch Pellets (2 mm) in Frage. Um den Futterwechsel zu nächsten Leistungsstufe vollziehen zu können, empfiehlt es sich, die gleiche Fabrikationsart beizubehalten (Mehl, Granulat oder Pellets) .
Bildquellen
- Küken ohne Wärmequelle: Heinz Schmid
- Foto 3: Heinz Schmid
- Foto 2: Heinz Schmid
- Foto 1: Heinz Schmid