Sie haben sich sicher auch schon gefragt, welche gesetzlichen Vorschriften für die Hühnerhaltung im eigenen Garten bestehen. Für die Nutztierhaltung sind die Gesetze relevant; hingegen spielen sie für die Hobbyhaltung weniger eine Rolle. Diese aber zu kennen, bringt einen grossen Vorteil.
Futtermittelrecht
Das Futter, das für das Geflügel zur Verfügung steht, ist unter strengen gesetzlichen Regelungen hergestellt worden. Das Futter hat den Angaben auf der Etikette zu entsprechen. Entscheidend sind immer die Mengen an Keimen oder auch Mykotoxinen; Sind sie zu hoch, dann erkranken die Tiere.
Alle Futterarten und dazu gehören auch Spezialprodukte wie Vitamine und Spurenelemente dürfen nur mit grösster Vorsicht über das abgelaufene Verfalldatum verfüttert werden.
Tierschutzrecht
In den DACH Ländern bestehen für alle Tierarten gesetzliche Regelungen. diese Anforderungen sind in den Tierschutzverordnungen zusammengefasst. Allerdings haben sich die landwirtschaftlichen Kreise deutlich mehr damit zu befassen als die Hobbyhaltung. Diese hat mit dem Erfüllen keine grösseren Probleme, vor allem dann nicht, wenn den Hühnern ein Auslauf angeboten wird.
Für alle jene, die sich trotzdem hineinlesen wollen, gibt es im folgenden einige Adressen:
Deutschland: Tierschutzgesetz
Oesterreich: Tierschutzgesetz (Diese Zusammenstellung ist sehr zu empfehlen)
Schweiz: Tierschutzgesetz
Beschäftigung ist für jede Tiergattung wichtig, weshalb wir in dieser Zusammenstellung dieser Forderung höchste Aufmerksamkeit.
Seuchengesetz
In der Regel sind die Bestände der Hühner beim zuständigen Veterinäramt des jeweiligen Landes zu melden.
Die Haltung von Hühnern ist in Deutschland (Oesterreich, Schweiz in Abklärung) der Tierseuchenkasse mitzuteilen.
In Deutschland müssen alle Hühner regelmässig gegen die Newcastle Krankheit (atypische Geflügelpst, Vogelgrippe) geimpft werden. Treten beispielsweise in einem Geflügelbestand bei einer Herdegrösse von weniger als 100 Tieren Verluste von mindestens drei Tieren innerhalb von 24 Stunden auf (Veränderung Futteraufnahme oder Legeleistung), muss der Beseitzer unverzüglich einen Tierarzt beiziehen.
Geflügelpest-Verordnung
Die Geflügelpest, die hier beschrieben ist, kommt aus Deutschland, könnte aber in Oesterreich und der Schweiz ähnlich sein.
In dieser wird die Stallpflicht für Geflügel geregelt, nämlich die Stallpflicht für Geflügel, bei der alle Tiere in geschlossenen Ställen zu halten sind. Damit wird eine artgerechte Haltung nahezu unmöglich:
-Geflügel in Freilandhaltung darf nur an Stellen gefüttert werden, die für Wildvögel nicht zugänglich sind.
-Geflügel darf nicht mit Oberflächenwasser getränkt werden, zu dem auch Wildvögel Zugang haben, dasselbe gilt auch für Futter und Einstreu.
Salmonellen-Verordnung
In dieser wird allenfalls festgeschrieben, die Hühnerherden zu impfen; davon betroffen können auch kleinere Bestände sein.
Gestzliche Nachweispflicht für eine Hühnerapotheke
Hier geht es darum, dass jeder TierhalterIn einen Nachweis erbringen muss über den Erwerb sowie die Anwendung von apothekenpflichtigen Arzneimitteln (Resistenzproblematik).
Lebensmittelrecht – Hygiene ist wichtig
Dieser Passus ist europaweit wichtig für alle Hühnerhalter, die gelegentlich Hühner an Nachbarn, Verwandte etc. abgeben. Sie gilt für Legehennenhalter mit weniger als 350 Legehennen.
– Die Eier stammen aus eigener Erzeugung und werden an Endverbraucher zum Eigenbedarf abgegeben.
-Eier dürfen nur ohne Sortierung nach Güte- und Gewichtsklassen abgegeben werden.
-Die Eier müssen unmittelbar nach dem Legen bis zur Abgabe an Verbraucher sauber, trocken und frei von Fremdgeruch gehalten sowie wirksam vor Stössen und vor Sonneneinstrahlung geschützt werden.
-Die Eier müssen bei einer möglichst konstanten Temperatur aufbewahrt und befördert werden.
-Die maximale Mindesthaltbarkeitsdatum bei Eiern ist der 28.Tag nach dem Legen!
-Eier sind ab dem 18.Tag nach dem Legen bei einer Temperatur von 5 Grad Celsius bis 8 Grad Celsius zu lagern oder zu befördern.
-Eier dürfen nach Ablauf von 21 Tagen nach dem Legen nicht mehr an Verbraucher/Konsumenten abgegeben werden.
-Knick und Brucheier dürfen nicht an den Endverbraucher vermarktet werden.
-Verpackungen, die für Lebensmittel wieder verwendet werden, müssen leicht zu reinigen sein (evtl desinfizieren). Eierverpackungen aus Pappkarton erfüllen diese Anforderung nicht und dürfen somit nicht wieder verwendet werden.
Schlachtverordnung
Sie ist massgebend, wenn die Legehennen geschlachtet und selbst verzehrt werden. Zum Eigenbedarf sind keine tierärztlichen Kontrollen oder Fleischbeschau notwendig. Die so wichtige Betäubungspflicht fällt bei der Geflügelschlachtung für den Eigenbedarf weg.Allerdings muss ein schnelles und vollständiges Abtrennen des Kopfes erfolgen.
Ist ist auf jeden Fall empfehlenswert, sich diesbezüglich sachkundig zu informieren.

Baurecht
Für die Kleintierhaltung gelten Anlagen in einem reinen Wohngebiet jederzeit als zulässig, wenn das Gebot der Rücksichtnahme beachtet wird.
Eine Hühnerherde von 20 Hennen und ein Hahn gilt vor Gericht noch als angemessen. Auch in allgemeinen Wohngebieten (Deutschland) ist die private Haltung von Hühnern und einem Hahn zulässig, wie verschiedene Gerichtsurteile bestätigen.
Die beste Lösung für eine artgerechte Hühnerhaltung im Freiland sind kleine, versetzbare Hühnerställe im eigenen Garten. Sie können ohne weitere behördliche Baugenehmigung aufgestellt werden.
Wer aber eine „Immobile“ als fixen Hühnerstall errichtet, sollte die Auflagen des öffentlichen Baurechts beachten. Sie werden auf Länderebene geregelt und somit können die jeweiligen Vorschriften, Höchst- und Grenzwerte in dem Land oder auch Bundesland anderes sein.
Nachbarrecht
Es ist klar, nicht alle Nachbarn können eine Tierliebe zeigen. Nicht alle Menschen lieben Hühner oder setzen sich für artgerechte Tierhaltung ein. Es ist deshalb empfehlenswert, vor der Anschaffung von Hühnern sich direkt mit den Nachbarn darüber zu unterhalten, besonders in städtischen Wohngebieten. Von vorn herein lassen sich so Konflikt vermeiden, wenn die Nachbarn auch in das Projekt mit ein bezogen werden. Und wenn die Ueberzeugungskraft nicht reicht, dann kann die Aussicht auf Eier von glücklichen Hühnern manchmal helfen.
Wenn du interessiert bist, die Gesetze und Verordnungen in der Anwendung zu kennen, dann trag dich mit deiner Email-Adresse hier ein.
Zum Kräh-Stundenplan des Hahnes lässt sich folgendes sagen. Als Faustregel gilt: In der Zeit von 19 Uhr bis zum nächsten Morgen um 8 Uhr soll kein Weckruf erschallen.
Ruhe in die Nachbarschaft bringen kann ein automatischer Türöffner am Hühnerhaus. Dieser wird entweder per Lichtsensor oder Zeitschaltuhr gesteuert. So werden die Hühner erst herausgelassen, wenn der Hahnenschrei nicht mehr stört. Eine gute Isolation des Stalls ist dafür auch geeignet.
Quelle:provieh
Der Lieferant bedient Kunden in Deutschland, Oesterreich und der Schweiz.
Bildquellen
- Pic 4: Heinz Schmid
- Pic 2: Heinz Schmid
Mein Nachbar hält seine Hühner an meinem Grundstück, diese entfernen nun das Erdreich, so dass an meiner grundstückskrenze Löcher entstehen ,was kann ich dagegen tun
Einen Zaun erstellen!