Hennen mit mehr als einer Legeperiode können weiterhin Eier legen

Die Eier, die wir in Europa zur menschlichen Ernährung gebrauchen, können über eine äussere und – was noch wichtiger ist – über eine innere Qualität definiert werden. Zur inneren Qualität des Eis zählen der Dotter und das Eiklar. Bei Dotter ist die Farbe entscheidend, wobei sie nicht einheitlich ist. Jedes EU-Land wünscht hier eine andere Farbe.

Bei den äusseren Merkmalen zählt die Eischale. Sie muss dem Handling genügen und darf dabei nicht in Brüche gehen.

Die äussere Qualität des Eis ist schnell beurteilt

Jede Konsumentin und jeder Konsument kauft im Supermarkt ein Ei in erster Linie nach Gewicht und Farbe. Selbstverständlich ist die Haltungssart, unter denen das Ei produziert wurde, ein entscheidendes Kriterium bei der Auswahl.

Stabile Eischale zeugt von guter Qualität
Im Handling muss die Eischale von guter Qualität sein.

Das Eigewicht entscheidet über den Marktzugang. Zu kleine Eier sind ebenso wie zu grosse Eier nicht erwünscht. Junghennen legen vor allem ganz am Anfang Eier mit Gewichten unter 53 Gramm; Althennen hingegen legen Eier mit Gewichten, die auf dem Markt nicht mehr gewünscht werden.

Eischalen, Schalendicke und Eiform

Die Schalenstabilität kann im Labor über die Bruchfestigkeit gemessen werden. Ein Messgerät ermittelt die Kraft, die nötig ist, um die Eischale zu brechen. Diese Messungen erfolgen meist am aufrechten Ei mit spitzem Polende nach oben. Eier mit Rissen oder anderen Beschädigungen scheiden ebenfalls aus dem Vermarktungsprozess aus.

Die Schalendicke wird meistens mit einer Mikrometerschraube gemessen. Dabei werden Eiinhalt und Eihaut von der Schale entfernt; die Messung erfolgt dabei auf der Höhe des Eiäquators.

Und zu Schluss noch ein Wort zur Eiform. Physikalisch müsste man die Länge und Breite bestimmen. Die Eiform ist bei jüngeren Hennen kaum ein Problem; bei älteren Hennen sind eher einmal Deformationen festzustellen.

1. Und nun zu den Ursachen der Problemeier

Wir kommt es zu Brucheiern?
– Je älter die Hennen werden desto grösser sind auch die Eier; damit verbunden sind die dünner werdenden Eischalen. Deshalb ist es so wichtig der Kalzium-Versorgung grössere Beachtung zu schenken. Kalziumgaben am Nachmittag mit eine höheren Anteil an grösseren Partikel. Austernschalen oder gröberes Kalkgrit ab Mittag den Legehennen vorsetzen.
– Allgemein darf gesagt werden, dass das Mineralstoffverhältnis stimmen muss. Im Legehennenfutter sollte deshalb der Kalziumgehalt erhöht und der Phosphorgehalt gesenkt werden.
– Die Haltung das heisst die Stalleinrichtung muss hier auch erwähnt werden; vielfach führen nicht Hühnerkonforme Legenester zu einem erhöhten Anteil an Brucheier.
– Genetische Einflüsse sind nie auszuschliessen. Deshalb ist es immer wichtig, dass solche Fälle zurück an den Lieferanten der Legehennen gemeldet werden.
– Verschiedene Krankheiten (Eileiterentzündungen, Erkrankungen der Atemwege (infektiöse Bronchitis), Salmonellen etc. haben nicht nur ein massiven Einfluss auf die Gesundheit, sie beeinträchtigen auch den Legevorgang.
– Im Sommer die hohen Temperaturen > 28 Grad Celsius) führen zu einer verminderten Futteraufnahme und dadurch zur fehlenden Kalziumaufnahme.

2.Eidotterfarbe messbar mit Farbfächer

Wie wird die Eidotterfarbe beeinflusst?
– Ganz klar hat hier die Futterzusammensetzung den grössten Einfluss. Die Lagerdauer der Rohstoffkomponenten ändert auch die Eidotterfarbe. Diese ist übrigens nicht in jedem EU-Land gleich; die einen verlange heller Dotter und die anderen eher dunklere. So werden auch gewisse Rohstoffkomponenten mit natürlicher Färbung (Trockengras) dem Futter beigegeben. Zusätzlich sind auch Zusätze möglich, die ein solches Problem lösen.
– Ausser acht lassen, darf man auch nicht verschiedene Stoffwechselstörungen, die mit dem Alter der Henne ebenfalls eher auftreten.
– Die Anwesenheit von Darmparasiten sind manchmal auch im Spiel. Sie zeigen sich, indem die Dotterfarbe heller wird.
– Verschiedentlich stellt der Legehennenbesitzer Blutgerinsel im Eidotter fest. Diese zeigen sich bei Anwesenheit von Gefässstrukturen. Der Hahnentritt, wie häufig behauptet wird, ist aber nicht die Ursache.

 

Gewünschte Dotterfarbe nach Farbfächer
Jeder EU-Land hat bezüglich Qualität bei Dotterfarbe eine andere Vorliebe

3.Eiklarqualität über mehrere Faktoren bestimmt!

Eine Krankheit ist immer mit einer Qualitätseinbusse der Eier verbunden.
-Ein wichtiger Faktor hier ist wiederum die Genetik; diese Feststellung sollte dem Lieferant der Legehennen gemeldet werden. Ebenfalls hat auch das Alter einen Einfluss auf die Eiklardichte.
– Die Krankheiten ( New Castle und infektiöse Bronchitis) machen sich bemerkbar mit einem negativen Einfluss auf die Eiqualität.
– Die Ernährung und die Temperatur sind auch Eiklar beeinflussende Faktoren.
– Vergessen wir dabei auch nicht die Lagerung der Eier.

 

4.Schmutzeier bitte nicht waschen!

Sind saubere Eier immer möglich?
-Die Zusammensetzung der Futter zeigt sich in der Verschmutzung der Eier; vor allem der Einsatz mit Sonnenblumenprodukten.
– Die Legenesterüberprüfung ist eine dauerhafte Ueberprüfung. Nur wenn diese sauber sind, können die Eier sauber entnommen werden.
– Ist der Auslauf (Regenwetterperioden) nass und erdig, so können die Füsse nicht sauber sein. Und so können es die Eier auch nicht sein.
– Eine verschmutze Kloake (Parasiten, Würmer) führen nicht zu sauberen Eiern.
– Denkt immer an die Lüftung. Diese muss ein saugende Wirkung haben.

5. Abweichender Geruch der Eier

Eier sollen schmecken und keine Nebengeruch aufweisen!
-Kann einer Ursache in der Zusammensetzung der Rohstoffkomponenten haben. Ganz früher war es der Rapseinsatz bei den braunen Hühnern.
-Die Futteraufnahme in der Freilandhaltung. hier haben Käfer, Eicheln, Zwiebeln, Knoblauch, Grünraps, Kohl und Holzspäne einen negativen Einfluss.

6.Zu kleine Eier

Nicht zu gross, aber auch nicht zu klein!
-Bei zu geringen Futteraufnahme können die Eier nicht mehr auf das Normalgewicht kommen.
– Im Futter muss der Gehalt an Rohprotein; insbesondere ist der Gehalt an Methionin und Linolsäure zu prüfen.

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Zusammenfassend die Tipps für qualitativ hochstehende Eier
Je älter die Hennen werden, desto mehr muss die Kalziumversorgung betrachtet werden.
– Die Eier werden bei älteren Hennen tendenzmässig grösser.
– Im Futter sollte der Kalziumgehalt bei Althennen höher sein; das Verhältnis fein zu grob sollte sich hin zu grobkörnigen Partikel verschieben.
-Es ist auch nicht schlecht, wenn grobkörniger Kalk abends gefüttert wird.

Beim Phasenablauf entsprechend würde jetzt der nächster Fachbeitrag folgen.


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Bildquellen

  • Kalzium 2 (1): Heinz Schmid
  • Kalzium 3: Heinz Schmid
  • DSC_0021: Heinz Schmid

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