Es werden immer wieder Möglichkeiten zur Verlängerung der Legeperioden der Hennen gesucht. Dazu werden über (Zwangs-)Mauser oder Umstallungen Studien erstellt und Neubeurteilungen gemacht.

Eine Verlängerung der Nutzungsdauer im normalen Lebensablauf einer Legehenne führt über eine Mauser. Diese stellt neue Ansprüche an die Nährstoffversorgung für Federkleidwechsel, Vorbereitung der Reproduktionsorgane für die „zweite“ Legeperiode und Kompensation des Gewichtsverlustes während der Mauser.

Althennen wieder zu einer angepasste Legeleistung zu führen – ohne dabei die Krankheitsanfälligkeit zu fördern – wird zur Herausforderung für viele LegehennenhalterInnen.

Mit „fast wertlosen“ Althennen weiter produzieren?

In den letzten Jahrzehnten veränderte sich beispielsweise der Suppenhühnerpreis sehr stark. Galt der Produzentenpreis damals pro Kilogramm mehr als zwei Euro, so ist heute je nach Gebiet sogar mit „Entsorgungskosten“ pro Althenne in der Grössenordnung von umgerechnet fast einem Euro zu kalkulieren.
Allein schon diese Tatsache regt zum Denken an. So gesehen ist ein Start in eine folgende Legeperiode wirtschaftlich gesehen schnell einmal möglich.

Es ist möglich, Herden bei den Rassen zu mischen.

Ernährung während der Mauser

Für die Ernährung während der Mauser sind in der Praxis je nach Erfahrungen die unterschiedlichsten Fütterungs- und Haltungsregims anzutreffen. Da die Mauser ein hormoneller, von Temperatur, Tageslänge und Nahrungsangebot abhängiger, naturgegebener Prozess ist, folgt sie am Ende der Legeperiode; d.h eher früher bei schlechten Legerinnen und etwas später bei guten Legerinnen.

Eine der häufigsten, praktikablen Mauser-Strategien in den USA beginnt ab der 65. Woche läuft darauf hinaus, dass nach einer 10-tägigen Fastenzeit eine 8-tägige Fütterungszeit mit geschroteten Mais durchgeführt wird; anschliessend folgt eine 10-tägige Periode mit einem Legehennen-Aufbaufutter. Nicht selten wird in Alternativprogrammen mit sehr guten Ergebnissen Luzernemehl in der Grössenordnung von 90 % zu Beginn der Mauser (Reduktion allmählich bis 70 % und Rest jeweils ergänzt mit Legehennenalleinfutter) in der Ration gearbeitet.

Auch in Labelprogrammen sind mögliche Mauserabläufe studiert worden: Bei einem Einsatz von Weizenkleie und einem restriktiven Lichtprogramm in einer 28-tägigen Phase sind aber hohe Todesfallraten festgestellt worden. Ab dem 14.Tag wurde übrigens wieder Legehennenmehl vorgesetzt. Während den ersten beiden Wochen aber nur 50 Prozent der Futtermenge.

Denkbar ist in unseren Breitengraden der Einsatz von einem auf diesen Lebensabschnitt speziell adaptieren Legehennenfutter. Pro Tier wird eine vorgesehene Menge (bis 500 Gramm) mit reduziertem Energie-,Protein-, Aminosäuren und Mineralstoffgehalt verfüttert.

Mauser mit Gewichtsverlust verbunden

Andere Tierhalter berichten von einer gezielten Futterumstellung und einem geändertem Beleuchtungsprogramm während der Legepause. So erfolgt nach zwei bewusst eingelegten Fastentagen eine Zufütterung von 20 Gramm geschrotetem oder gequetschtem Getreide; diese Menge wird täglich um 10 Gramm bis zum 14. Tag erhöht. Nicht selten wird Muschelschrot/Kalkgrit zugefüttert und zugleich wird wieder auf das Legehennen-Alleinfutter umgestellt.

Mit Aenderungen bei der Ernährung kann die Mauser unterstützt werden.

Eine dazwischen geschaltete Legepause verursacht immer auch Eierproduktionsausfälle, die erst etwa im fünften Monat ausgeglichen sein werden; von einer erfolgreichen, rentablen Massnahme wird demzufolge (nach Golze, Köllitsch 2009) aber erst nach sieben Monaten gesprochen.

Eine Mauser geht stets mit einem Gewichtsverlust der Althenne einher. (Körperfett und Eierstock). Während dieser „Verjüngskur“ einer Herde geht es deshalb darum, genügend Kräfte zu mobilisieren, um die folgende Legeperiode auf einem ansprechenden Leistungsniveau ohne Krankheitsausfälle meistern zu können. Die Zugabe eines Vitaminkonzentrates über das Trinkwasser ist in einer solchen Stresssituation zu empfehlen.

In Ausbildungsunterlagen der Geflügelbranche wird nach der Mauser auf eine bessere Eischalenstabilität hingewiesen, die zwar bei der anschliessenden Legeperiode laufend abnimmt; ähnliches lässt sich über die Eiklarqualität sagen.

Mausererfolg von Stallplatzkosten abhängig

Ueberlegunugen zu der Rentabilität sind einerseits von der Zeitdauer (Anzahl Tage) der Mauser, andererseits von den Kosten des Legehennenplatzes entscheidend abhängig. Je kürzer der Ausfall der Eierproduktion während der Mauser und je tiefer die Kosten für den erstellten Legehennenplatz, desto mehr wird eine Mauser wirtschaftlich zum Erfolg. Die Hühner bringen zwar danach gleich zu Beginn eher grössere Eier. Eventuell ist die Schalenqualität leicht verändert. Es sind in der zweiten und in der folgenden Legeperiode weniger Eier zu erwarten, aber deswegen gehört eine Althenne nach einer ersten Legeperiode bestimmt (noch) nicht in eine Biogasanlage.

Hier eine Uebersicht:

ZeitraumMassnahme ErnährungBesonderes
Beginn
1.-14. Tag
Mit einer Aenderung der Strategie bei Beleuchtungslänge und Intensität löst Fasten eine Hormonreaktion ausGetreide oder Mais in geschroteter Form oder Weizenkleie während 14 Tagen oder Luzernegrünmehle zu 90 % Anteil senken bis zu 70 % ergänzt mit Legehennenmehl oder spez.Mauserfutter (mit red. Nährstoffgehalt z.B. mit 9.5 MJ UE, 12% RP) oder Legehennenmehl verdünnt mit 25 % Kleie.Ab 6.Tag werden fast keine Eier mehr gelegt.

Ab 9. Tag sollte die Legeleistung auf weniger als 0.5 % gesunken sein.

Federnausfall zwischen 12. und 15.Tag.
14.-28.Tag Lichtprogramm allmählich hochfahrenIn den ersten 2 Tagen 50 % der Ration von Tag zu Tag mehr LegehennenalleinfutterMuschelkalk und Kalkgrit zur freien Verfügung von Vorteil.
Zugabe eines Multivitaminkonzentrates.
Eine Hybrid-Henne ist auch über das Ausscheiden bei Grossbetrieben zu erhalten.

Aus Althennen Charcuterie-Produkte

Heute stehen die Schlachtbetriebe ein, um aus Althennen Charcuterie-Produkte zu erstellen. Macht auch Sinn! Es geht nicht, wertvolles Protein einfach zu vernichten.
Belegte Brote mit Geflügelfleisch schmecken ausgezeichent und können nur weiter empfohlen werden.

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